Gina Lückenkemper übt Kritik am Leichtathletik-Verband | MOPO

2022-07-31 01:29:40 By : Maoye woodworking machinery

Die Leichtathletik-WM in Eugene war für Deutschland eine echte Blamage. Noch nie fiel die Medaillenausbeute so schlecht aus. Neben Malaika Mihambo, die im Weitsprung die einzige Goldmedaille aus deutscher Sicht gewinnen konnte, lief ebenfalls die deutsche Sprintstaffel der Frauen aufs Podium. Bronze-Gewinnerin Gina Lückenkemper äußerte sich nun zur WM und übt scharfe Kritik am deutschen Verband.

Die Leichtathletik-WM ist beendet. Deutschland kehrt mit dem historisch schlechtesten Ergebnis zurück und muss sich nun der Kritik stellen. Bronze-Gewinnerin Gina Lückenkemper rief via Instagram zu einer Fragerunde auf, bei der sie scharfe Kritik am Verband ausübte.

„Wie geht ihr Athletinnen und Athleten mit der Kritik wegen der wenigen Medaillen um?“, war eine Frage, die Lückenkemper am Mittwoch über ihren Instagram-Account gestellt bekam. Anscheinend stieß die Frage bei der deutschen auf einen wunden Punkt, denn die 25-Jährige gab eine ausführliche und kritische Antwort ab.

„Wir haben in Deutschland kein wirkliches Fördersystem, sondern eher ein Belohnungssystem“, schrieb Lückenkemper und ergänzte: „Wer schon oben angekommen ist, der wird gefördert. Wie er dahin kommt, müsse er oder sie selbst sehen.“

„Gerade in der Jugend ist dies ein Riesenproblem, da wir viele Talente in Deutschland haben, aber nicht jede Familie die finanziellen Mittel hat, um die sportliche Karriere der Kinder so zu unterstützen“, so die 25-Jährige.

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Die finanzielle Ungleichheit setzt sich in anderen Bereichen fort. Lückenkemper gibt dafür ein persönliches Beispiel: „Bestes Beispiel: Für eine verpflichtende Staffelmaßnahme in diesem Jahr, bei der sowohl die Jugend, als auch die aktive Staffel anwesend sein mussten, um sich für die Großereignisse zu empfehlen, haben die Athleten weder Sprit-, oder Reisekosten, noch die komplette Verpflegung über die Tage bekommen. Es wurde von den Athleten, ob Nachwuchs oder aktive Hochleistung erwartet. Diese Maßnahme war für die Athleten ein Draufzahlgeschäft. Gerade im Nachwuchs können sich das viele nicht leisten.“

Schlussendlich berichtet Lückenkemper über das Leben einer Athletin und spricht zusätzlich über den gesellschaftlichen Druck: „Die meisten Leichtathleten in Deutschland gehen neben dem Sport noch arbeiten, um sich zu finanzieren, oder haben nebenbei noch ein Studium. Unsere Gesellschaft erwartet von Halbprofis, dass sie mit den Vollprofis mithalten können, nein diese sogar besiegen können.“ Beenden tut die 25-Jährige ihre Kritik mit den Worten: „Finde den Fehler…“

Bei den nationalen Meisterschaften konnte die 25-Jährige bereits mehrfach eine Goldmedaille gewinnen. International erreichte Lückenkemper immer wieder das Podium, für den ersten Platz reichte es bisher jedoch noch nicht.

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Bereits im August können die deutschen Leichtathleten, rund im Gina Lückenkemper, das Debakel von Eugene wieder vergessen machen. Dann starten die Europameisterschaften in München vor heimischen Publikum. (pw)